Glasow
1834 -
Mulhouse
1904
Christopher Dresser studiert von 1847-54 an der Government School of Design in London, 1855-68 lehrt Dresser dort selbst. Christopher Dresser verfasst mehrere Aufsätze und Bücher sowohl zu Kunstfragen als auch zu Themen der Pflanzenkunde. 1858 veröffentlicht er im Art Journal den Artikel "Botany as adapted to the Arts and Art-Manufacture". Vermittelt durch Gottfried Semper, der ebenfalls Lehrer der Schule ist, erregen Dressers Schriften auch in Deutschland große Aufmerksamkeit.
Christopher Dresser erhält 1860 die Ehrendoktorwürde der Universität Jena, wo sich zu dieser Zeit auch Ernst Haeckel mit Natur- und Pflanzenformen befasst. Haeckels Buch "Kunstformen der Natur" erscheint 1862. Christopher Dressers Interesse an Botanik ist sicherlich maßgeblich durch den Architekten und Ornamentiker Owen Jones beeinflusst.
Owen Jones verwirft die bloß abbildende Naturnachahmung in der Kunst und fordert das Studium und die Adaption ihrer Strukturprinzipien. Durch Owen wird sicher auch das Interesse Christopher Dressers für außereuropäische Kulturen angeregt. Als Gesandter des South Kensington Museums reist Christopher Dresser 1876 zur Weltausstellung nach Philadelphia, von dort weiter nach Japan, wo er sich drei Monate lang aufhält.
Die Bekanntschaft mit der japanischen Kultur und deren Kunsterzeugnissen prägt Dressers Tätigkeit als Designer maßgeblich. Er reduziert die Formen, seine streng geometrischen Entwürfe - vor allem für Metallgerät - der 1870er und 1880er Jahre lassen so gar nichts vom üppig dekorierenden Geist der viktorianischen Zeit spüren.
Dresser denkt unkonventionell und er geht neue Wege. Von Anfang an entwirft er Formen, die sich seriell fertigen lassen. Im Gegensatz zu etwa William Morris ist für Christopher Dresser sehr wohl die Verbindung von industrieller Serienfertigung und hochstehendem Design vorstellbar und möglich. Christopher Dresser wird so quasi zum Vater des Industriedesigns, er liefert Entwürfe für Metall-, Glas-, Keramik-Objekte für mehr als 50 Unternehmen.
Dabei sind die Entwürfe von Christopher Dresser nicht nur ihrer eigenen Zeit voraus, sondern weisen in ihrer künstlerischen Auffassung weit in die Zukunft. Viele der bereits in den 1860er bis 1880er Jahren entstandenen Metallgeräte nehmen vieles vom Funktionalismus der 1920er Jahre vorweg.
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